Citroen hat es vorgemacht und setzt damit zugleich neue Maßstäbe: Wie viel Zeit braucht ein WTCC-Hersteller für die Entwicklung eines Rennwagens?
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Etwa neun Monate fuhr der Citroen C-Elysee. Erst dann gab das Fahrzeug sein Renndebüt. Einen so langen Vorlauf hat bis dato noch kein anderer WTCC-Neuwagen gehabt. Doch das Konzept ging auf: Citroen erzielte gleich am ersten Rennwochenende die Pole-Position und beide Laufsiege, dominiert seither das Geschehen und wird beide WM-Titel gewinnen. Und diese Herangehensweise macht Schule.
Das glaubt zumindest WTCC-Serienchef Francois Ribeiro. Er rät jedem potenziellen Neueinsteiger, möglichst früh mit der Entwicklung des Fahrzeugs zu beginnen: "Du brauchst etwa sieben Monate Zeit zum Testen, um am Ende ein gutes Auto zu haben. Denn wenn du überhastest ein Auto entwirfst, dann findest du dich in einer Situation wieder, wie sie die Nicht-Citroen-Fahrzeuge in diesem Jahr haben."
Und das bedeutet: Man fährt hinterher. Wie Honda, die erst ein halbes Jahr nach Citroen erstmals mit dem Neuwagen auf die Strecke gingen. "Citroen ist schon im Juli 2013 mit dem Fahrzeug unterwegs gewesen, Honda erst im Januar 2014. Und dass man einige Monate braucht, um ein Auto zu entwickeln und zu testen, ist ja keine Überraschung", meint Ribeiro. "Es gibt da einfach keine Abkürzungen."
Das hervorragende Abschneiden von Citroen im WTCC-Debütjahr könnte daher durchaus zum Trendsetter avancieren. "Sie haben die Messlatte ganz schön angehoben", meint Ribeiro, sieht das aber positiv: "Citroens Auftreten wirkt nicht abschreckend. Es verschafft der Meisterschaft vielmehr Glaubwürdigkeit. Denn andere Marken wissen nun, dass es mehr braucht, um Citroen zu schlagen."