Honda fühlt sich nach dem ersten Sieg in der WTCC-Saison 2015 in der Entwicklungsarbeit bestätigt und ist vom Potenzial des jüngsten Facelifts überzeugt
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Vieles neu, macht der Mai. Zumindest bei Honda in der WTCC. Denn der japanische Hersteller und sein italienischer Partner JAS haben zum Auftakt des zweiten Drittels der WTCC-Saison 2015 in Budapest einen stark modifizierten TC1-Civic an den Start geschickt. Dieses "Facelift" umfasst eine neue Frontpartie mit veränderten Lufteinlässen zur Bremskühlung sowie einen modifizierten Splitter. Alles zum Wohle einer besseren Aerodynamik.
Und die Ergebnisse können sich sehen lassen: Während Honda-Privatfahrer Norbert Michelisz (Zengö) im zweiten Rennen sensationell zum Sieg fuhr und Honda damit den ersten Saisonerfolg bescherte, sicherte sich Werksfahrer Tiago Monteiro die Positionen vier und fünf und damit zwei solide Punktepositionen. Mit der Gesamtausbeute aus Budapest war Honda erstmals 2015 (fast) auf Augenhöhe mit Citroen.
Entsprechend positiv bewerten die Beteiligten die jüngsten Fortschritte auf technischer Seite. Chassis und Aerodynamik sind laut Monteiro "deutlich effizienter" geworden. Er meint: "Die erste Phase der Entwicklung war erfolgreich. Das verschafft uns viel Zuversicht für die Zukunft. Wir haben allerdings noch viel Arbeit vor uns." Vor allem im Qualifying bewege sich Honda mit dem Civic noch nicht auf dem gewünschten Niveau.
Doch Teamchef Alessandro Mariani wertet das Ungarn-Wochenende trotzdem als wichtigen Fingerzeig. "Ich hatte von Anfang an großes Vertrauen in unsere Entwicklungsarbeit. Doch bis jetzt hat sich dieses Potenzial nicht gezeigt. Diese Ergebnisse geben uns die Kraft, weiterzukämpfen und noch härter zu arbeiten", sagt Mariani und gesteht: "Seit Saisonstart standen wir gewaltig unter Druck."
Ein Teil dieses Drucks dürfte nun von Honda abgefallen sein, wenngleich die Marke in der WTCC weiter hinter den Erwartungen zurückbleibt. Erklärtes Ziel für die WTCC-Saison 2015 war schließlich, die Lücke zu Citroen zu schließen und um die WM-Titel zu kämpfen. Tatsache ist aber vielmehr, dass inzwischen das Lada-Werksteam mit dem Vesta-Neuwagen und auch die privaten Chevrolets auf Honda-Niveau fahren.