Honda wirbt um die Gunst einiger Privatteams, was BMW in eine Bredouille bringen könnte: Erliegen die Rennställe der Verlockung eines Neuwagens?
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Der BMW 320 ist schon seit Jahren der Platzhirsch unter den Rennautos der WTCC-Privatfahrer. Allerdings erfährt das Fahrzeug keine so intensive Weiterentwicklung, wie das bei der Konkurrenz der Fall ist. Und weil mit Honda eine neue Marke mit einem neu entwickelten Rennwagen in die WTCC einsteigen wird, könnte sich diese Situation verschärfen. Denn Honda will auch Privatiers ausrüsten.
Was nicht bedeuten muss, dass die künftigen Honda-Kunden von außerhalb der WTCC stammen müssen. Vielmehr könnten sich auch bereits bestehende Rennställe zu einem Markenwechsel entscheiden und sich einen Honda Civic kaufen. Die Vorteile eines solchen Schritts liegen auf der Hand. Damit einhergehen würde allerdings ein Rückschlag für die anderen Marken der Meisterschaft.
Natürlich nur sofern die Privatiers der Verlockung, die von Honda ausgeht, nicht widerstehen. Interessant klingt die Möglichkeit, die die WTCC-Neueinsteiger bieten, nämlich allemal. Dominik Greiner, Teammanager von Wiechers, bestätigt dies bei 'Motorsport-Total.com'. "Sicher ist es auf den ersten Blick verlockend. Der Honda Civic wird sicherlich ein starkes Fahrzeug werden", meint er.
Wechselgedanken hegt man in Nienburg deshalb aber nicht. "Wir möchten der erfolgreichen Marke BMW treu bleiben. Ein Wechsel auf einen Civic oder dergleichen ist derzeit kein Thema für uns", sagt Greiner, merkt aber an: "Zugleich bedeutet das, dass BMW am 320 TC weiter entwickeln muss. Ich denke, die Verantwortlichen bei BMW Motorsport haben erkannt, dass Handlungsbedarf besteht."
"Ich bin mir sicher, die Ingenieure in München werden über den Winter daran arbeiten", erklärt der Teammanager des Wiechers-Rennstalls. Ansonsten könnten es sich die Kundenteams vielleicht noch einmal überlegen und doch umschwenken. An Angeboten mangelt es zumindest dem Zengö-Team aus Ungarn nicht, wie Teamchef Zoltan Zengö nicht ohne Stolz gegenüber 'turaauto.hu' bestätigt.
"Wir wurden bereits von einigen Marken kontaktiert. Sie alle denken, wir haben eine strahlende Zukunft vor uns. Das ist sehr nett von ihnen", meint Zengö. Auch er sieht erst einmal aber keinen Grund zum Wechseln: "Im Augenblick haben wir eine gute Beziehung zu BMW. Wir haben alles, was wir brauchen. Für 2013 wollen wir aber natürlich den bestmöglichen Vertrag bekommen."