Volvo dachte auch über eine Rückkehr in die DTM nach, entschied sich aber für die WTCC, weil sich ein WM-Titel besser vermarkten lässt
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Mit dem Einstieg in die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) kehrt Volvo in diesem Jahr auf die Bühne des internationalen Motorsports zurück. Allerdings war die WTCC beim Start des internationalen Programms nicht die einzige Option. Auch ein Einstieg in die DTM wurde in Schweden in Betracht gezogen, jedoch aus mehreren Gründen verworfen.
"Ich habe darüber nachgedacht, ob wir dorthin zurückkehren sollen, aber wir haben die DTM schon gewonnen und brauchen eine neue Herausforderung", scherzt Alexander Murdzevski Schedvin, Chef der Volvo-Sportabteilung Polestar. 1985 wurde Per Stureson mit einem Volvo 240 Turbo, der wegen seiner kantigen Form damals "fliegender Ziegelstein" genannte wurde, deutscher Tourenwagenmeister.
Doch es gab für Volvo gute Gründe, die WTCC der DTM vorzuziehen. "Zunächst einmal dürfen wir nicht vergessen, dass es sich hier um eine Weltmeisterschaft handelt. Es wird also jeder auf Anhieb verstehen, was man geleistet hat", sagt Murdzevski Schedvin. Genau das sei bei den bisherigen Programmen von Volvo in der Skandinavischen Tourenwagenmeisterschaft und der australischen V8-Supercar-Serie nicht der Fall gewesen.
"Das sind fantastische Meisterschaften, aber es ist sehr schwierig einen Kunden in den USA für ein Produkt zu begeistern, das in Australien in einer Meisterschaft fährt, von der er noch nie gehört hat", erklärt Murdzevski Schedvin. "Wenn du erst lange erklären musst, was du erreicht hast, stehst du im Bereich der Marketing-Kommunikation auf verlorenem Posten." Einen WM-Titel hingegen müsse man niemanden erklären.
Darüber hinaus hätten auch die technischen Regeln eindeutig für die WTCC und gegen die DTM gesprochen. Während in letztgenannter Serie derzeit großvolumige Saugmotoren einsetzt wurden, konnte Volvo beim 1,6-Liter-Turbomotor des WTCC-Autos auf den Motorblock der Serienversion zurückgreifen.