Mit einem eingespielten Team schneller zum Erfolg: Warum Thed Björk und Fredrik Ekblom trotz kaum vorhandener WTCC-Erfahrung für Volvo erste Wahl waren
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Als Volvo im Dezember bekannt gab, dass Thed Björk und Fredrik Ekblom in der Saison 2016 für den schwedischen Hersteller in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) fahren werden, sorgte diese Nachricht bei einigen Beobachtern für Stirnrunzeln. Zwar waren beide Piloten in den vergangenen Jahren für Volvo in Skandinavien erfolgreich, allerdings verfügen sie praktisch über keine Erfahrung in der WTCC.
Björk war 2013 einmalig mit dem C30 bei den beiden Rennen in Schanghai gestartet, Ekbloms fünf WTCC-Starts liegen schon über acht Jahre zurück. Und dennoch waren beide für Volvo erste Wahl, um in der Premierensaison, die das Team als Lernjahr ansieht, die Entwicklung des S60 voranzutreiben.
"Im ersten Jahr wird es vor allem darum gehen, das Auto weiter zu entwickeln und an das Tempo der Konkurrenten heranzukommen", erklärt Volvo-Motorsportchef Alexander Murdzevski Schedvin im Interview mit 'Motorsport-Total.com'. "Und dabei hilft er sehr, wenn man ein Team von Ingenieuren und Fahrern hat, die sich gut kennen."
Und genau das ist bei Björk und Ekblom der Fall. "Thed und Fredrik arbeiten seit fünf Jahren für uns. Da versteht man sofort, was der Fahrer wirklich meint, wenn er über das Verhalten des Autos spricht. Dadurch haben wir viel Zeit gewonnen", so Murdzevski Schedvin.
Allerdings haben beide Piloten keinerlei Erfahrungen mit TC1-Autos. Wäre es daher nicht sinnvoll gewesen, einen Fahrer zu verpflichten, der im vergangenen Jahr in der WTCC aktiv war und die aktuelle Fahrzeuggeneration kennt? "Ein Fahrer, der in einem TC1-Auto gut gefahren ist, könnte sicherlich seinen Teil zum Entwicklungsprozess beitragen", gibt Murdzevski Schedvin zu. "Allerdings müssten wir diesen Fahrer erst kennenlernen. Das gibt sich nicht viel", ist der Schwede überzeugt. "Daher ist das für uns die bessere Lösung."
Auch mit Blick auf die Renneinsätze in diesem Jahr wären Fahrer, welche die Strecken der WTCC schon in einem aktuellen Auto gefahren sind, kein großer Vorteil für Volvo. "Die wären auf bestimmten Strecken im Qualifying vielleicht eine Zehntelsekunde schneller. Aber darum geht es uns in diesem Jahr nicht", erklärt Murdzevski Schedvin. Wie wollen das Auto so weit wie möglich verbessern."