Vorschau: WTCC in Moskau

, 06.06.2014

'Motorsport-Total.com' blickt voraus auf die sechste Saisonstation der WTCC in Moskau: Wer hat die besten Chancen? Und wer wird "Halbzeit-Meister"?

Rennfahren in Russland. Für die meisten Piloten ist das etwas Neues. Das ist es auch noch für die Fahrer der WTCC. Denn sie sind erst im vergangenen Jahr zum ersten Mal im flächenmäßig größten Land der Welt angetreten. Auf dem Moscow Raceway, der von Formel-1-Architekt Hermann Tilke entworfen und 2012 eingeweiht wurde, beschließt die Meisterschaft nun die erste Saisonhälfte 2014.

Und der Kurs darf bereits auf eine mehrjährige Geschichte zurückblicken: Ab 2008 entstand bei Wolokolamsk, etwa 80 Kilometer vor der russischen Hauptstadt Moskau gelegen, für umgerechnet über 110 Millionen Euro eine etwa vier Kilometer lange Rennstrecke. Schon 2012 reiste die Superbike-WM nach Moskau, seit 2013 gastiert neben der WTCC auch die DTM auf der neuen Anlage.

Eben diese bietet alles, was eine moderne Rennstrecke bieten muss: moderne Anlagen, viele unterschiedliche Kurventypen, eine lange Gegengerade und etliche Layout-Möglichkeiten. Bei einer Streckenbreite zwischen zwölf und 20 Metern und Höhenunterschieden von ebenfalls knapp 20 Metern müssen die Piloten auf der längsten von insgesamt 17 Varianten 15 Kurven meistern.

Unterhaltsame Rennen sind garantiert

"Es ist ein schwieriger Kurs", meint Ex-Champion Rob Huff, der in diesem Jahr für die russischen Lokalmatadoren von Lada fährt. Er erklärt: "Die Oberfläche der Strecke ist sehr rutschig. Es fühlt sich manchmal so an, als würdest du im Nassen fahren. Außerdem ist der Asphalt sehr rau, was die Reifen regelrecht frisst. All das macht es knifflig für die Teams, sorgt aber auch für unterhaltsame Rennen."

Das hat das Premieren-Rennwochenende bewiesen: Alle fünf an der vergangenen Saison beteiligte Marken fuhren in Moskau auf einem ähnlichen Niveau und hatten allesamt Punktechancen. Was dann sogar in einer spektakulären Szene mündete: Je ein Auto von BMW, Chevrolet, Honda, Lada und SEAT lieferten sich auf der Zielgeraden ein spannendes Wettrennen. Und kurz darauf krachte es...

Apropos: Mit Ruhm bekleckert haben sich die Veranstalter beim WTCC-Debüt 2013 nicht gerade. Nach einem Startcrash blieb ausgerechnet das Bergefahrzeug am Streckenrand liegen, sodass das Rennen sogar abgebrochen werden musste - keine gute Werbung in eigener Sache. Für die WTCC-Marken, allen voran für Lada, zählt das Russland-Wochenende dennoch zu den wichtigsten überhaupt.

Lada hofft auf "gute Punkte" beim Heimspiel

Hinzu kommt: "Wir Russen lieben den Motorsport", sagt Lada-Fahrer Michail Koslowskii. Das hat auch Lada-Neuzugang Huff schon festgestellt: "Ich glaube, man erkennt erst, wie groß die Leidenschaft für Lada in Russland ist, wenn man mal in Russland war", erklärt der Brite. "Es ist ein sehr patriotisches Land. Und genau dafür steht auch Lada. Ich bin gespannt, wie man uns dort willkommen heißt."

Nicht als die Favoriten, so viel steht fest. Denn in dieser Rolle befinden sich zweifelsfrei die Citroen-Piloten: Jose-Maria Lopez führt in der Gesamtwertung mit 179 Punkten vor Yvan Muller (138) und Sebastien Loeb (138). Honda-Fahrer Tiago Monteiro (96) hat als Vierter schon einen gewaltigen Rückstand. Und alles andere als weitere Citroen-Erfolge wären schon als Überraschung zu werten.

Und Lada? Der russische Rennstall setzt auf die Unterstützung der Landsleute und darauf, eine Chance auf Punkte zu haben. "Podestplätze dürfen wir dieses Mal wohl nicht anpeilen", meint James Thompson. "Dass der Kurs wenig Grip bietet, könnte uns aber entgegenkommen. Gute Punkte dürften drin sein." Genau das denkt sich jedoch wohl auch jeder andere Rennfahrer im WTCC-Starterfeld...

Fakten zum Rennwochenende in Moskau (Russland)

Streckenlänge: 3,931 Kilometer

Renndistanz: Zwei Rennen zu je 16 Runden

Die Sieger in Moskau 2005-2013:

2005: nicht im Kalender

2006: nicht im Kalender

2007: nicht im Kalender

2008: nicht im Kalender

2009: nicht im Kalender

2010: nicht im Kalender

2011: nicht im Kalender

2012: nicht im Kalender

2013: Yvan Muller (Chevrolet), Michel Nykjaer (Chevrolet)

Rekordsieger:

Yvan Muller (1), Michel Nykjaer (1)

Chevrolet (2)

Rundenrekorde:

Qualifying: 1:43.296 Minuten - Yvan Muller (Chevrolet, 2013)

Rennen: 1:44.179 Minuten - Tom Coronel (BMW, 2013)

Der Zeitplan in der Übersicht (MESZ):

Samstag, 7. Juni 2014

07:00-07:30 Uhr - 1. Freies Training

09:00-09:30 Uhr - 2. Freies Training

12:30-13:30 Uhr - Qualifying

Sonntag, 8. Juni 2014

11:15-11:50 Uhr - Rennen 1

12:25-13:00 Uhr - Rennen 2

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