'Motorsport-Total.com' blickt voraus auf die siebte Saisonstation der WTCC in Spa-Francorchamps: Welche Marke behält beim Europa-Abschied die Oberhand?
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Frage einen Rennfahrer nach seinen Lieblingsstrecken. Und in seiner Antwort wird garantiert Spa-Francorchamps vorkommen. Die belgische "Ardennen-Achterbahn" genießt nämlich ein sehr hohes Ansehen im Motorsport - und sie zählt zu den berühmtesten Rennstrecken der Welt. Die Länge von sieben Kilometern, das wechselhafte Wetter und legendäre Passagen. All das macht Spa so besonders.
Und in diesem Jahr steht der Kurs erstmals seit 2005 wieder im Kalender der WTCC, die dort ihre Abschiedsvorstellung in Europa gibt. Direkt nach den Rennen in Spa-Francorchamps werden die Autos nach Südamerika verschifft und kommen erst im Januar 2015 wieder auf europäischem Boden an. Für die Fahrer ist es die letzte Gelegenheit vor Argentinien im August, noch einmal gut zu punkten.
Dazu müssen die Piloten allerdings zweimal neun Runden auf der 7,004 Kilometer langen Strecke überstehen. Aber auf diese Aufgabe freuen sich die Fahrer durch die Bank: "Spa zählt zu meinen Lieblingsstrecken", sagt etwa Ex-Champion Rob Huff (Lada). "Ich denke, dieser Kurs sollte in jeder Meisterschaft gefahren werden. Und ich bin gespannt darauf, wie sich unsere Autos dort verhalten."
Eau Rouge mit Vollgas? Man wird sehen...
Anders als 2005, als die WTCC zum ersten und bisher einzigen Mal in Spa-Francorchamps gefahren ist. Denn damals galt noch ein anderes Reglement. Deshalb gibt es noch einige Fragezeichen, meint Tom Chilton (ROAL-Chevrolet): "Die meisten Piloten versuchen, die Eau Rouge voll zu nehmen. Ob das mit meinem Auto geht? Ich lasse es euch wissen. Hoffentlich nicht, indem ich im Reifenstapel stecke..."
In jedem Fall dürften die WTCC-Rundenrekorde von 2005 bald Geschichte sein. "Mit den neuen Autos sollten wir schneller sein", erklärt Tiago Monteiro (Honda). Angesichts von mehr Leistung und einer effektiveren Aerodynamik dürften die Zeiten am Ende unter dem Bestwert von Dirk Müller (2:33.955 Minuten) liegen. Um wie viel, das bleibt abzuwarten. "Es wird sicherlich spannend", meint Monteiro.
Nur bedingt spannend ist dagegen die Situation in der Gesamtwertung. Citroen (502 Punkte) hat schon jetzt einen haushohen Vorsprung vor Honda (333) und Lada (189). Und auch bei den Fahrern ist Citroen die alles dominierende Marke. Jose-Maria Lopez (209) hat sich jedoch bereits etwas von Yvan Muller (168) und Sebastien Loeb (161) abgesetzt. Bester Nicht-Citroen-Pilot ist Monteiro (105) als Vierter.
Citroen wieder in der Favoritenrolle - aber welcher Fahrer?
Und setzt sich der bisherige Trend fort, dann ändert sich daran auch nicht sehr viel. Denn Citroen dominiert die WTCC-Saison 2014 schier nach Belieben, hat mit dem C-Elysee eindeutig das beste Paket in der Startaufstellung. So lautet die große Frage vor dem Rennwochenende in Belgien wieder: Welcher der vier Citroen-Piloten darf sich denn dieses Mal als Rennsieger feiern lassen?
Vier? Ja, Sie haben richtig gelesen: Qing-Hua Ma, der chinesische Neueinsteiger, ist erneut dabei. Er hat vor zwei Wochen in Moskau ein herausragendes WTCC-Debüt gefeiert und gleich einen Laufsieg eingestrichen. Das heißt: Jeder, der einen Citroen bewegt, hat in diesem Jahr bereits gewonnen. Nur einmal hat die französische Marke nicht gesiegt. Nach einer Wiederholung dessen sieht es aber nicht aus.
Denn in Spa-Francorchamps, genau wie am Salzburgring, ist vor allem Motorleistung gefragt. Das war zuletzt eine der großen Baustellen bei Honda. "Wir müssen etwas tun, aber von jetzt auf gleich kannst du den Motor nicht verändern", hatte Monteiro in Österreich gesagt. Seither ist fast ein Monat vergangen. Vielleicht hat sich bei Honda etwas getan? Dem WTCC-Wettbewerb täte es sicher gut...
Fakten zum Rennwochenende in Spa (Belgien)
Streckenlänge: 7,004 Kilometer
Renndistanz: Zwei Rennen zu je 9 Runden
Die Sieger in Spa-Francorchamps 2005-2013:
2005: Dirk Müller (BMW), Fabrizio Giovanardi (Alfa Romeo)
2006: nicht im Kalender
2007: nicht im Kalender
2008: nicht im Kalender
2009: nicht im Kalender
2010: nicht im Kalender
2011: nicht im Kalender
2012: nicht im Kalender
2013: nicht im Kalender
Rekordsieger:
Dirk Müller (1), Fabrizio Giovanardi (1)
Alfa Romeo (1), BMW (1)
Rundenrekorde:
Qualifying: 2:33.158 Minuten - Augusto Farfus (Alfa Romeo, 2005)
Rennen: 2:33.955 Minuten - Dirk Müller (BMW, 2005)
Der Zeitplan in der Übersicht (MESZ):
Freitag, 20. Juni 2014
12:30-13:00 Uhr - Testsession
Samstag, 21. Juni 2014
09:00-09:30 Uhr - 1. Freies Training
12:30-13:00 Uhr - 2. Freies Training
15:00-16:00 Uhr - Qualifying
Sonntag, 22. Juni 2014
12:45-13:20 Uhr - Rennen 1
14:00-14:35 Uhr - Rennen 2