Warum der neue Lada Vesta "zu 95 Prozent" kein Lada ist

, 26.02.2015

Wie viel russisches Know-how steckt wirklich im neuen Lada Vesta? Und welche Rolle spielt Motorsport-Dienstleister Oreca bei diesem WTCC-Projekt?

Wie gut ist der neue Lada Vesta? Das ist eine der großen Fragen vor der WTCC-Saison 2015. Doch die Antwort lässt noch auf sich warten, weil die russische Marke ihre Tests bisher unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten hat. Was also ist vom neuen Automodell zu halten? Eine Menge, wenn man weiß, wer den Vesta gebaut hat. Es steckt nämlich nicht überall Lada drin, wo Lada draufsteht.

Das gibt selbst WTCC-Serienchef Francois Ribeiro offen zu. Er meint: Die Hauptlast bei diesem Projekt wurde keineswegs vom russischen Hersteller Lada getragen, sondern vom französischen Motorsport-Dienstleister Oreca. Dabei handelt es sich just um die Rennsport-Schmiede, die zu SEAT-Zeiten unter anderem das Fahrzeug von WTCC-Rekordchampion Yvan Muller eingesetzt hat.

Aus der aktuellen Zusammenarbeit mit Lada hat man bei Oreca zwar nie einen Hehl gemacht, aber wie sehr Oreca in die Entwicklung des Vesta-Neuwagens involviert war, kommt erst jetzt ans Tageslicht. Die Aussagen von Ribeiro überraschen: "Der Lada Vesta ist zu 95 Prozent ein Oreca-Auto." Was so viel heißt wie: Allzu viel russisches Know-how ist in diesem Rennwagen nicht verbaut.

Und das hat auch einen Grund, wie WTCC-Serienchef Ribeiro erklärt. Er selbst habe Lada dazu geraten, sich für das Rennprojekt Schützenhilfe in Westeuropa zu holen. "Ich habe ihnen nahegelegt, weniger Wert auf das Label 'Made in Russia' zu legen und das Geld lieber anderweitig zu investieren." Lada folgte diesem Rat. Entwicklung, Konstruktion, Aufbau, Homologierung, Testen - alles liegt bei Oreca.

Was, so Ribeiro weiter, aber kein Problem darstellen wird. Für die Fans an der Strecke und vor dem TV-Bildschirm mache es keinen Unterschied, wer das Auto entworfen und gebaut habe. "Die Leute sehen einen Lada", sagt Ribeiro. "Das ist alles." Der Vesta ist das vierte WTCC-Fahrzeug der russischen Marke, die seit 2008 die Modelle 110, Priora und Granta an den Start gebracht hat - anfangs komplett in Eigenregie, inzwischen mit immer mehr Hilfe von Oreca, die zunächst "nur" Motorenlieferant waren.

Doch das muss in der WTCC-Saison 2015 keine Garantie für Erfolge in Serie sein, meint Ribeiro. Er glaubt: Durch das späte Testdebüt des Vesta-Fahrzeugs wird Lada mit etwas Rückstand in das neue Rennjahr gehen. "Anfangs fehlen ihnen bestimmt die Testkilometer", sagt Ribeiro, "doch zur Mitte der Saison können sie bei der Musik sein." Dabei helfen soll ein viertes Vesta-Fahrzeug, das als Testauto dient.

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