2014 hat er die Honda-Werkspiloten geschlagen, jetzt testete Honda-Privatier Norbert Michelisz für das Werksteam: Warum man ihm mehr Verantwortung gibt
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Mehr als Platz vier war nicht drin für Honda in der WTCC-Saison 2014. Doch eben diesen vierten Platz erzielte nicht etwa ein Honda-Werksfahrer, sondern ein Pilot aus einem Kundenteam. Und diese Leistung hat die Konzernleitung von Honda offenbar schwer beeindruckt. Denn bei den Wintertests zur WTCC-Saison 2015 saß nicht etwa nur Gabriele Tarquini im Werksauto, sondern auch Norbert Michelisz.
Der ungarische Rennfahrer bekam überraschend sogar mehr Fahrzeit zugesprochen als Werkspilot Tiago Monteiro - kurios, wo er doch eigentlich "nur" für Kundenteam Zengö antritt. Doch Honda wollte es so, wie Teamchef Alessandro Mariani erklärt: "Wir haben die Entscheidung getroffen, Norbert schon bei den Wintertests in die Entwicklung einzubinden." Und damit verfolgt Honda einen anderen Kurs als 2014.
"Damals hat Gabriele den Löwenanteil der Entwicklung gestemmt", sagt Mariani. "Wir hatten eben keine 100 Testtage zur Verfügung. Deshalb haben wir im vergangenen Jahr einen Führungsfahrer für diese Aufgaben nominiert. Das war Gabriele, einfach aufgrund seiner gewaltigen Erfahrung. Doch jetzt haben wir auch verstärkt Norbert dabei, um mehr Informationen und eine zweite Meinung zu kriegen."
Michelisz hat die Honda-Führungsetage durch sein starkes Auftreten in der WTCC von seinen Fähigkeiten überzeugt und wird weiterhin als Kandidat für ein Werksauto gehandelt, sollte sich eine personelle Änderung im Honda-Team ergeben. "Norbert ist unheimlich schnell und sofort auf Tempo, wenn er im Auto sitzt", sagt Teamchef Mariani. "Das brauchen wir, wenn wir es mit Citroen aufnehmen wollen."