Sie sind leichter, aber nicht unbedingt renntauglicher: Kohlefaser-Türen können bei einem Unfall zum Problem werden, weil sie nicht einfach zu reparieren sind
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Lange haben die BMW-Kundenteams darauf gewartet, dass der BMW 320 TC "abspeckt" und leichter wird. Dieser Wunsch ging vor wenigen Wochen in Erfüllung. Doch die Kohlefaser-Türen, die das Gewicht des Autos um einige Kilogramm absenken, haben auch einen entscheidenden Nachteil: Bei einem Unfall können sie derart beschädigt werden, dass an ein Weiterfahren nicht zu denken ist.
Das hat zum Beispiel Darryl O'Young (ROAL-BMW) am Salzburgring erlebt. Als er im ersten Rennen unschuldig in die Kollision zwischen Charles Ng (Engstler-BMW) und Franz Engstler (Engstler-BMW) verwickelt wurde, kam seine rechte Hintertür ziemlich unter die Räder. So sehr, dass es der Crew nicht gelang, das entstandene Loch zu füllen und das Auto für Rennen zwei wieder hinzukriegen.
Es war nämlich mehr kaputt als "nur" die Kohlefaser-Türe, wie O'Young gegenüber 'Motorsport-Total.com' erklärt. "Die Türe hat das Chassis beschädigt. Und genau das ist das Problem. Denn wenn eine Kohlefaser-Türe kaputtgeht, kannst du den Schaden nicht einfach reparieren. Weil Kohlefaser gewissermaßen explodiert. Da braucht es gleich eine neue Türe. Klebeband hilft da nicht mehr."
An einer neuen Türe wäre es nicht gescheitert, wohl aber daran, dass eine eben solche nicht mehr eingesetzt werden konnte, weil das Chassis an den Aufhängungspunkten der Türe zu sehr beschädigt worden war. "Mit einer Stahltüre wäre das nicht passiert", meint O'Young. "Die hätte sich einfach verbeult und wäre hängengeblieben." Und reichlich Klebeband hätte das Auto wieder flottgemacht.
Damit wäre es im Falle von O'Young nicht getan gewesen. "Die Regeln verlangen, dass die Türe ersetzt werden muss. Und das ging nicht. Dabei war der Aufprall beim Zusammenstoß gar nicht mal so hart gewesen", sagt der Rennfahrer aus Hongkong. "Ich hätte jedenfalls nicht gedacht, dass dieser Schlag ausreicht, um uns an der Teilnahme am zweiten Rennen zu hindern. So war es aber leider."