Nur einer hat die Hosen an: Das Honda-Werksteam verlässt sich bei den Testfahrten mit dem neuen Civic voll und ganz auf die Expertise von Gabriele Tarquini
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Gabriele Tarquini sagt, wo's langgeht. Das ist offenbar die Philosophie des Honda-Werksteams bei den WTCC-Testfahrten mit dem neuen Civic. Denn Ex-Champion Tarquini bekommt mit Abstand die meiste Zeit im Cockpit des TC1-Fahrzeugs, während sein Teamkollege Tiago Monteiro fast nur einen Bruchteil der Arbeit erledigt. Und daraus macht Honda-Teamchef Alessandro Mariani auch keinen Hehl.
Wenn er über das Testen spricht, spricht Mariani sogar bewusst im Singular, obwohl er ja zwei Honda-Werkspiloten in seinen Reihen hat. "Es ist wichtig, dass der Testfahrer gut ins Team passt", sagt der Italiener. "Da haben wir bei Gabriele ein großartiges Gefühl. Denn wir verstehen, ob eine Lösung gut ist oder schlecht, indem wir ihm einfach nur am Funk zuhören. Das beschleunigt die Entwicklung ganz erheblich."
Erst im zweiten Schritt kommt laut Mariani auch Monteiro ins Spiel. "Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Testen ist, wie die Fahrer miteinander auskommen. Da befinden wir uns in einer glücklichen Position, denn Gabriele und Tiago sind eng befreundet. Ihre Fahrstile unterscheiden sich, aber wenn Gabriele das Auto einstellt, kann es Tiago mit nur wenigen Änderungen an seinen eigenen Fahrstil anpassen."
Das sei, so Mariani weiter, "ein großer Vorteil" für das Team, das die Weiterentwicklung fast zur Gänze Tarquini überlässt. Ein Beispiel gefällig? Beim ersten großen Test im spanischen Alcaniz fuhr Monteiro gerade mal eine Stunde - an insgesamt vier Tagen! In Paul Ricard, wo vergangene Woche der jüngste WTCC-Test stattfand, durfte Monteiro aber schon etwas ausführlicher ran. Immerhin.