Die halbstündige Testsession in Sonoma und was sie für den Rest der Veranstaltung in den USA bedeuten könnte: Fahrerstimmen nach dem WTCC-Auftakt
© Foto: Pepe Oriola
High Noon in Kalifornien. Und die WTCC dreht ihre ersten Runden auf dem Sonoma Raceway, einem Kurs der alten Schule. Einer, der die Rennfahrer mehr fordert als viele moderne Strecken mit schier endlosen Auslaufzonen und den üblichen Kurventypen. Sonoma ist anders - und das gefällt. "Wenn du hier einen Fehler machst, dann hast du halt ein Problem", erklärt Tom Coronel (ROAL-BMW).
Das ist, was die Piloten an einer solchen Bahn reizt. Und Sonoma bietet noch viel mehr: "Die Strecke ist sehr rutschig und es gibt nicht viel Grip. Das erschwert uns allen das Leben", sagt Tiago Monteiro (Honda). Er zog sich in der 30-minütigen Testsession zur Mittagszeit aber am besten aus der Affäre und belegte in 1:46.300 Minuten den ersten Platz. "So zu starten, ist natürlich immer gut", meint er.
Allzu viel will Monteiro aber nicht in diese Bestzeit hineinlesen: "Es war nur die Testsession. Immerhin bekommt man dabei jedoch einen Eindruck davon, was drin sein könnte und in welche Richtung man arbeiten kann." Mit Blick auf das Abschneiden der Konkurrenz um WM-Spitzenreiter Yvan Muller (RML-Chevrolet), der am Freitag "nur" Siebter war, zeigt sich Pepe Oriola (Tuenti-Chevrolet) aber vorsichtig.
"Wir wissen natürlich: Ein paar Jungs werden erst am Ende der Qualifikation richtig schnell sein", sagt der junge Spanier. Und Rob Huff (Münnich-SEAT) verweist auf die kuriose Reifensituation in Sonoma: "Frische Reifen haben einen gewaltigen Unterschied gemacht. 2,5 Sekunden, das hat es noch nie gegeben", erklärt der Weltmeister. "Normal ist es eine Sekunde, vielleicht eineinhalb Sekunden."
Hinzu kommt in jedem Fall die schiere Hitze in Kalifornien, die sich bis Sonntag noch weiter steigern wird. "Es ist wirklich sehr heiß. Das scheint dem BMW aber zu schmecken", sagt Coronel. "Ich glaube eh: Hier und in Japan haben wir die Chance, Punkte zu holen. Wir müssen an diesem Wochenende also clever sein." Das gilt jedoch für alle Beteiligten auf der Berg- und Talbahn bei Sonoma.