Welche deutschsprachigen Fahrer und Teams sind 2014 in der WTCC aktiv und wo ist die Meisterschaft im deutschsprachigen Raum unterwegs?
© Foto: Münnich
Man spricht Deutsch in der WTCC. Schon seit jeher. Denn bereits im Gründungsjahr 2005 bestand das Starterfeld der Meisterschaft zu einem großen Teil aus Fahrern und Teams aus dem deutschen Sprachraum. 2014 ist das nicht anders, wenngleich etwas weniger stark ausgeprägt als noch im vergangenen Jahr. Denn in der neuen Saison gibt es weniger deutschsprachige Teilnehmer als bisher.
Ein Blick auf die offizielle Meldeliste hier klicken gibt sofort Auskunft darüber, dass ein Traditionsteam der WTCC nicht mehr mit dabei ist: Wiechers-BMW aus Nienburg bei Hannover verzichtet in diesem Jahr auf einen Start. "Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die TC1-Kategorie sind für ein Privatteam im ersten Jahr mit zu viel Risiko behaftet", meint Wiechers-Teameigner Wolfgang Kruse.
Und somit fehlt Wiechers, Titelträger in der Privatierwertung mit Marc Hennerici (2005) und Stefano D'Aste (2007), erstmals in der WTCC-Boxengasse. Dabei hatte der Rennstall um Teammanager Dominik Greiner in den vergangenen beiden Jahren sogar insgesamt drei Laufsiege herausgefahren. "Schweren Herzens", so Greiner, werde man das Geschehen 2014 nur als Zuschauer verfolgen.
Engstler und Münnich bleiben dabei
Münnich-Chevrolet aus Friedersdorf bei Görlitz hatte ebenfalls andere Pläne. Eigentlich wollte die Mannschaft um Teameigner Rene Münnich 2014 nur ein "Teilzeit-Programm" und einzelne Läufe bestreiten. Kurzfristig hat sich das Team jedoch zwei von RML gebaute Chevrolet Cruze gekauft. "Dieses Angebot konnte ich nicht ausschlagen", sagt Münnich, der erneut auch selbst fahren wird.
Sein früherer Teamkollege Marc Basseng hat sich dagegen nach nur einer Saison bereits wieder aus der WTCC verabschiedet und fährt 2014 wieder Langstrecken-Rennen. Franz Engstler und sein Team Engstler-BMW aus Wiggensbach bei Kempten sind indes auch in diesem Jahr wieder mit zwei Autos im Feld vertreten. "Wir danken Liqui Moly für die fortlaufende Unterstützung", sagt Teammanager Kurt Treml.
Michelisz mit besten Chancen aller Deutschsprachigen?
All das heißt bisher: zwei Rennställe aus Deutschland, zwei deutsche Fahrer. Und was ist mit den weiteren deutschsprachigen Akteuren? Fredy Barth aus der Schweiz nimmt sich in diesem Jahr eine Auszeit, sagt aber schon jetzt: "Eine Rückkehr im nächsten Jahr ist nicht ausgeschlossen." Sofern es die Budgetlage zulässt. Das ist zumindest bei Norbert Michelisz aus Ungarn weiterhin der Fall.
Der Rennfahrer aus dem Honda-Kundenteam Zengö - seine Familie stammt teilweise aus Deutschland und Michelisz spricht auch gutes Deutsch - hat von allen deutschsprachigen Piloten voraussichtlich die besten Karten auf Pole-Positions, Punkte, Podestplätze und mehr. Er tritt nämlich mit einem neuen TC1-Fahrzeug an, Engstler beispielsweise setzt weiter auf einen TC2-Rennwagen.
Ein Heimspiel haben Tourenwagen-Urgestein Engstler und Co. übrigens nicht direkt: Die WTCC gastiert auch 2014 nicht in Deutschland, aber im benachbarten Umland. Und so gelten die Rennen am Salzburgring (25. Mai 2014) als die inoffizielle Heim-Veranstaltung der deutschsprachigen Beteiligten. Aus deutscher Sicht ebenfalls interessant: Pressburg (11. Mai) und Spa-Francorchamps (22. Juni).