Verständnis auf der einen Seite, Enttäuschung auf der anderen: Der angekündigte Rückzug von Chevrolet aus der WTCC stößt auf geteiltes Echo
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Zum Jahresende ist Schluss. Mit dieser Ankündigung überraschte Chevrolet vor dem Beginn der Übersee-Saison in der WTCC. Das derzeit einzige Werksteam zieht sich nach 2012 aus der Serie zurück. Und dieser Schritt könnte für die Meisterschaft große Folgen haben, denn bislang ist noch ungewiss, was 2013 aus den bisherigen Chevrolet-Werkspiloten und deren Rennautos wird.
Außerdem ist die WTCC im nächsten Jahr auf einen Schlag einen Hauptdarsteller los: Chevrolet hatte in den vergangenen Jahren das Geschehen auf der Strecke klar im Griff und dominierte speziell 2011 in nie dagewesener Form. Auch in der aktuellen Saison wird die US-amerikanische Marke wohl wieder beide WM-Titel einfahren - und sich mit dann drei Triumphen in Folge aus der WTCC verabschieden.
Wie eine Umfrage bei 'Motorsport-Total.com' mit rund 200 Stimmen ergeben hat, reagieren die Fans zwar mehrheitlich sehr enttäuscht über diesen Schritt, zeigen aber auch Verständnis. So gaben 22 Prozent an, die Gründe für den werksseitigen Rückzug nachvollziehen zu können, 9 Prozent halten den Ausstieg sogar für "eine gute Entscheidung". 16 Prozent ist diese Entwicklung "völlig egal".
Unverständnis zeigen 15 Prozent, während 19 Prozent einfach nur "schwer enttäuscht" darüber sind, dass Chevrolet zum Jahresende aufhört. Weitere 19 Prozent bedauern dies vor allem im Hinblick auf den Wettbewerb in der Meisterschaft, den Chevrolet zuletzt maßgeblich mitbestimmt hatte. 2012 ist das nicht anders als in den Vorjahren. Doch gewinnt der Titelkampf dadurch nochmals an Schärfe?
Die drei Chevrolet-Piloten Yvan Muller, Rob Huff und Alain Menu verhielten sich in dieser Saison - bis auf Monza - überaus "zahm" im direkten Duell, dürfen sich aber bekämpfen, wenn das Teamergebnis dadurch nicht beeinträchtigt wird. Da der Ausstieg nun jedoch besiegelte Sache ist, könnte es auch mit der Disziplin etwas nachlassen. Davon sind die Fans der WTCC allerdings nicht sehr überzeugt.
In einer weiteren von 'Motorsport-Total.com' durchgeführten Umfrage, bei der erneut rund 200 Stimmen abgegeben wurden, gaben 17 Prozent an, auf frischen Wind im Kampf um den Fahrer-WM-Titel zu hoffen. 23 Prozent glauben sogar, die Verfolger Huff und Menu werden noch die Brechstange auspacken, um ihre Titelträume zu verwirklichen. Die breite Mehrheit zeigt sich aber zurückhaltend.
31 Prozent meinen, dass Chevrolet die letzten Rennen als WTCC-Werksteam ganz geordnet und sicher abspulen wird. So wie schon in Curitiba, dem ersten Rennwochenende nach der Ankündigung des werksseitigen Ausstiegs. Für 13 Prozent war dies ein Fingerzeig, dass die Piloten weiterhin nicht zu aggressiv vorgehen werden. 16 Prozent meinen schlicht: Muller ist seinen Stallgefährten eh über.