Engstler, Münnich & Wiechers: Welche Pläne haben die deutschen Rennställe aus der WTCC für die kommende Saison unter dem neuen Reglement?
© Foto: xpbimages.com
Selten zuvor wurde in der WTCC so viel Deutsch gesprochen wie in der aktuellen Saison. Mit Engstler-BMW, Münnich-SEAT und Wiechers-BMW sind 2013 nämlich gleich drei Rennställe aus Deutschland in der Meisterschaft aktiv. Wahrscheinlich aber nur noch bis zum letzten Wochenende des Jahres, denn die Teams haben bereits Pläne geschmiedet, wie es 2014 für sie weitergehen soll.
"Nächstes Jahr machen wir Pause", hat Münnich-Teammanager Marc Basseng bereits dieser Tage erklärt. Seine Mannschaft zieht sich teilweise aus der WTCC zurück, wird der Rennserie nur für "sporadische Einsätze", so Teameigner Rene Münnich, erhalten bleiben. Angedacht ist, zur übernächsten Saison wieder in Vollzeit dabei zu sein. Dann erhofft man sich Zugriff auf konkurrenzfähige Autos nach neuem Reglement.
Dergleichen hat auch Wiechers im Sinn, allerdings bereits für die kommende Saison. Teammanager Dominik Greiner stuft die Situation jedoch als "sehr schwierig" ein. Der Grund: Wer 2014 um WM-Punkte kämpfen will, braucht ein neues Auto. Davon gibt es nach jetzigem Stand der Dinge nicht besonders viele, außerdem bedeutet eine Neuanschaffung auch einen zusätzlichen finanziellen Aufwand.
Im Idealfall würde Greiner gern ein Fahrzeug nach neuem Reglement, aber auch den bewährten und mittlerweile betagten BMW 320 TC weiter einsetzen, sofern sich das realisieren lässt. Zu zwei aktuellen Autos für die "B-Wertung" tendiert Franz Engstler, der bereits die Zusage seines Titelsponsors für ein weiteres Jahr erhalten hat. Einzig im technischen Bereich sind aktuell noch einige Fragen offen.
Denn BMW fährt die Unterstützung für den WTCC-Kundensport offenbar weiter zurück. Der Hersteller aus München bietet zwar weiterhin einen Ersatzteil-Service. Eine Betreuung vor Ort, wie bisher, soll es ab 2014 aber nicht mehr geben. Laut Engstler müssen sich die BMW-Teams künftig zudem an einen Tuner wie Prodrive wenden, um vor der Saison 2014 eine Revision der WTCC-Motoren durchzuführen.
Und all dies wesentlich früher als sonst: In der Vergangenheit hatten die Teams in der Winterpause genug Zeit, um ihre Rennprojekte für das Folgejahr zu planen. Aufgrund der Einführung des neuen Reglements muss dies nun deutlich eher geschehen. Das heißt: Obwohl die Saison 2013 noch nicht abgeschlossen ist, arbeiten die Rennställe bereits an einem Konzept für das nächste Jahr. Und teurer wird es auch noch.