Yvan Muller stapelt aufgrund der 80 Kilogramm Ballast für Citroen tief: "Gewinnen könnte schwierig werden" - Teamchef Matton fordert dennoch einen Sieg
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Die Citroen C-Elysee werden beim Saisonauftakt der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) 2016 an diesem Wochenende in Le Castellet 80 Kilogramm schwerer sein als die Konkurrenz, doch wie sehr schadet dem französischen Erfolgsauto dieser Gewichtsnachteil? Darüber herrscht im Team Uneinigkeit. Während Jose-Maria Lopez mit einem Nachteil von bis zu einer Sekunde rechnet und Yvan Muller sogar die Siegchancen schwinden sieht, will Teamchef Yves Matton die Erfolgsserie in Le Castellet ausbauen.
"Ich hoffe, dass wir den Circuit Paul Ricard mit einem überzeugenden Ergebnis verlassen, sprich, mit einem Sieg!", gibt der Teamchef die Marschrichtung für sein Team vor. Doch das könnte im wahrsten Sinne des Worts schwer werden. Denn in dieser Saison wurde das Kompensationsgewicht, mit dem Leistungsunterschiede zwischen den verschiedenen Autos ausgeglichen werden sollen, von 60 auf 80 Kilogramm erhöht.
Und dieses Gewicht müssen die beiden Werksautos von Weltmeister Lopez und Muller sowie die drei Fahrzeuge des Teams von Sebastien Loeb nach den Erfolgen in der vergangenen Saison gleich zum Saisonstart einladen, während die Konkurrenz von Honda, Lada, Volvo und Chevrolet ohne Ballast und somit mit dem Minimalgewicht von 1.100 Kilogramm antreten darf. Erst vor dem dritten Rennwochenende der Saison in Budapest wird das Kompensationsgewicht neu berechnet.
"Die 80 Kilogramm Ballast werden auf jeden Fall ein großes Handicap sein, auf einigen Rennstrecken könnte uns das bis zu einer Sekunde kosten", rechnet Lopez vor. Und Muller meint: "Gewinnen könnte schwierig werden, aber wir geben unser Bestes und müssen dann sehen, wie das Kräfteverhältnis ist."
Dieses dürfte sich aber auch durch die Erhöhung des Kompensationsgewichts nicht deutlich zu Ungunsten von Citroen verschoben haben, nachdem das Auto im vergangen Jahr trotz der 60 Kilogramm Ballast eine Klasse für sich war und über den Winter weiterentwickelt wurde. Denn obwohl sich Citroen am Ende des Jahres als Werksteam aus der WTCC zurückzieht, ruhte in der Winterpause die Arbeit nicht. So verpassten die Ingenieure und Techniker in der Firmenzentrale in Versailles bei Paris dem C-Elysee eine neue Aerodynamik.
"Nach all der Arbeit in den vergangenen Monaten sehen wir nun, wie wir im Vergleich zu unseren Konkurrenten stehen. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass wir tolle Arbeit geleistet haben", lobt Lopez die Anstrengungen des Teams. Diese hatten sich schon beim offiziellen Test in Vallelunga ausgezahlt, wo Citroen das Tempo vorgelegt hatte. "Die Testergebnisse sagen zwar nicht viel aus, aber es war schön, dass wir bei sieben von acht Sessions in Vallelunga die schnellsten waren", meint Teamchef Matton. "Das war sicherlich kein Zufall, sondern ein Beleg für die gute Arbeit während des Winters."