Rob Huff, Yvan Muller und Gabriele Tarquini: Keiner der drei Weltmeister im Starterfeld sieht sich selbst in der Favoritenrolle, sondern nur seine Gegner
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Treffen sich drei Champions in Monza: Mit Rob Huff, Yvan Muller und Gabriele Tarquini gehen in diesem Jahr gleich drei Weltmeister in der WTCC an den Start. Doch von der Favoritenrolle will keiner der Drei etwas wissen. Und obwohl Huff (SEAT), Muller (Chevrolet) und Tarquini (Honda) allesamt auf unterschiedlichen Autos antreten, so haben sie eines gemeinsam: Niemand will zu viel versprechen.
Vor allem nicht Tarquini, der mit einem komplett neuen Fahrzeug ins Rennen geht und vor dem Saisonauftakt besonders tiefstapelt: "Ich hoffe darauf, möglichst bald den ersten Sieg einzufahren. Das ist etwas Wichtiges für den Teamgeist und die Erwartungshaltung. Danach werden wir sehen", meint der Italiener. Die Konkurrenz habe schließlich auch nicht sofort nach dem WM-Titel gegriffen.
Man dürfe nicht vergessen, wie lange SEAT und Chevrolet gebraucht hätten, um siegfähig zu werden, erklärt Tarquini. Er selbst erwarte daher das inzwischen gewohnte Bild: Chevrolet vor dem Rest der Welt. "RML ist ein fantastisches Team mit einem fantastischen Auto. Mit einem Topfahrer wird der Chevrolet das Auto sein, das es zu schlagen gilt. Ich vermute nur: So stark wie 2012 sind sie nicht."
Jeder schiebt die Favoritenrolle auf den Anderen
Und das macht Tarquini daran fest, dass RML nun keinen Werksstatus mehr genießt. Was sich auch auf die Entwicklungsarbeit des Rennstalls auswirken wird. Aber macht das im Umkehrschluss Honda zum großen Favoriten? Laut Muller offenbar durchaus. "Das Honda-Werksteam gilt als Favorit", sagt der dreimalige Weltmeister. Verstecken will sich Muller in Jahr eins nach Chevrolet aber nicht.
Ganz im Gegenteil: Dank seines neuen Sponsors Lukoil kann und will Muller auch 2013 attackieren. "Wir haben die schöne Gelegenheit, um den Titel zu kämpfen", meint er. "Es dürfte allerdings ein schwieriger Wettbewerb werden. In der WTCC gibt es nämlich auch in diesem Jahr wieder viele schnelle Fahrer und gute Rennställe. Wir konzentrieren uns trotzdem darauf, nach vorn zu fahren."
Und mit seiner Motivation hält Muller nicht hinter dem Berg: "Ich brenne auf die neue Saison, also lasst uns endlich anfangen." Was Titelverteidiger Huff sicherlich ebenfalls unterschreiben würde. "Ich bin gespannt", sagt der Weltmeister. "Ich kann es kaum erwarten, mit der Nummer eins auf meinem Auto ins Rennen zu gehen. Gleichwohl ist mir bewusst, dass eine schwierige Saison vor uns liegt."
Denn Huff ist der erste WTCC-Titelträger, der nach seinem großen Triumph die Automarke wechselt. Ab sofort zählt er zu den SEAT-Piloten und meint, in diesem Jahr um einzelne Laufsiege und weitere Podestplätze fahren zu können. Alles Weitere, so der Brite, würden wohl andere unter sich ausmachen. "Alle glauben ja, Yvan ist der Mann, den es zu schlagen gilt", erklärt Huff.
Und er selbst scheint sich dieser Meinung anzuschließen. "Ich weiß schließlich nur zu gut, wie schnell er und der Chevrolet sein können", meint Huff. "Gabriele und Tiago (Monteiro; Anm. d. Red.) werden aber ebenfalls konkurrenzfähig sein. Ich hoffe, wir können mit ihnen kämpfen. Wer das beste Paket hat, sehen wir aber wohl erst in Monza." Und darauf sind nicht nur die unmittelbar Beteiligten gespannt...