Wie die Fahrer der WTCC auf die Ankündigung reagieren, dass die Meisterschaft ab 2015 auf der legendären Nürburgring-Nordschleife fahren wird
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"Das kann nicht sein", sagt Tiago Monteiro. Der Honda-Fahrer blickt mit großen Augen in die Kamera. Er kann es nicht glauben. Doch es ist wahr: Die WTCC fährt ab 2015 auf der legendären Nordschleife des Nürburgrings, in der "grünen Hölle". Und das macht nicht nur Monteiro sprachlos. Die Rennfahrer der WTCC - sie müssen alle erst einmal kräftig schlucken. Aber dann grinsen sie über beide Ohren.
Genau wie Monteiro, der sich rasch von seinem "Schock" erholt hat. "Erstaunlich", sagt er über die großen Neuigkeiten und merkt an: "Es ist eine großartige Idee, aber schon ein bisschen verrückt, nicht wahr?" Verrückt - das ist auch das Wort, das WM-Spitzenreiter Jose-Maria Lopez (Citroen) als erstes in den Sinn kommt. James Thompson (Lada) denkt ähnlich. Keine Frage: Diese Überraschung ist gelungen.
Damit hatte niemand im Fahrerlager der WTCC gerechnet. Höchstens davon geträumt, wie zum Beispiel Tom Coronel (ROAL-Chevrolet). Er meint: "Wir fahren durch die 'grüne Hölle', auf der Nordschleife? Das ist der absolut größte Traum von uns WTCC-Piloten." Warum? Das kann Lopez erklären. Er sagt: "Die Nordschleife des Nürburgrings ist die beste Rennstrecke überhaupt."
"Das sind großartige Neuigkeiten. Das wird aufregend und etwas Besonderes", meint Sebastien Loeb (Citroen). Und er hat in seiner Karriere schon einiges mitgemacht, war neunmal Rallye-Weltmeister. Aber ein WM-Lauf auf der Nordschleife, das versetzt auch den Rekordchampion in Begeisterung. Und so spricht Gabriele Tarquini (Honda) aus, was er und seine Kollegen denken: "Eine sehr gute Idee!"
Die vielen Kurven der Nordschleife machen ihm keine Angst. Oder doch? Tarquini, mit 52 Jahren einer der ältesten Piloten im Starterfeld, witzelt: "Das wird ein Albtraum. Vor allem für mich. Denn ich bin schon zu alt, um mich an alle Kurven der Nordschleife zu erinnern." Auch Monteiro stöhnt scherzhaft ob der neuen Dimensionen für die WTCC: "Ich muss mir 26 Kilometer Rennstrecke einprägen? Oh Gott!"