Im Vorfeld der WTCC-Saison 2016 wurde erwogen, das Kompensationsgewicht auf 100 Kilogramm zu erhöhen, doch zwei Argumente sprachen dagegen
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Erfolg wiegt ab dieser Saison in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) noch schwerer, denn das Kompensationsgewicht wurde von bisher 60 auf 80 Kilogramm erhöht. Doch das war einigen Vertretern in der Tourenwagen-Kommission des Automobil-Weltverbands FIA noch nicht genug. "Einige Mitglieder der Kommission wollten sogar auf 100 Kilogramm gehen", verrät WTCC-Serienchef Francois Ribeiro.
Doch aus zwei Gründen habe eine solch drastische Anhebung des Ballastgewichts keine Mehrheit gefunden. "Zum einen wäre das klar eine Regel gegen Citroen gewesen", so Ribeiro. Offenbar wollten die Organisatoren den Eindruck vermeiden, die Franzosen sollten für ihre Dominanz in den vergangenen beiden Jahren bestraft werden.
Genau so empfindet man dort aber auch angesichts der Erhöhung des Kompensationsgewichts auf 80 Kilogramm schon. "Mit den neuen Regeln für das Kompensationsgewicht sind wir natürlich nicht einverstanden, denn die wurden nur eingeführt, um dem Citroen C-Elysee WTCC zu schaden", beschwert sich Teamchef Yves Matton.
Doch nicht nur aus Wettbewerbsgründen wären 100 Kilogramm Ballast zu viel gewesen. "Es gibt auch den Sicherheitsaspekt. Laut Yokohama hätten 100 Kilogramm auf einigen Strecke zu Problemen führen können, und so weit wollten wir dann nicht gehen", verweist Serienchef Ribeiro auf Bedenken des Reifenlieferanten.
So entschied man sich letztlich auf die Erhöhung auf 80 Kilogramm. "Wir glauben das 20 Kilogramm mehr niemanden wehtun", meint Ribeiro. Das Kompensationsgewicht wird aufgrund des durchschnittlichen Rückstand pro Runde im Vergleich zum schnellsten Auto berechnet und auf das Mindestgewicht von 1.100 Kilogramm addiert. In der Saison 2016 geht allerdings nur das jeweils vorherige Rennen in die Berechnung ein, nachdem bisher der Durchschnitt der vergangene drei Rennwochenenden herangezogen wurde.