Mehrere Fahrer kassieren Strafen, was die Startaufstellung für die Rennen am zweiten Wochenende der WTCC-Saison 2015 völlig durcheinander bringt
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Jose-Maria Lopez (Citroen) startet am Sonntag von der Pole-Position. So viel steht fest nach dem zweiten Qualifying der WTCC-Saison 2015. Doch angesichts zahlreicher Strafen gegen mindestens sechs Piloten wird die Startaufstellung für die Saisonläufe drei und vier wohl nochmals ziemlich durcheinander gebracht. Dies betrifft unter anderem WTCC-Rekorchampion Yvan Muller (Citroen).
Der viermalige Weltmeister hat beim WTCC-Auftakt in Argentinien eine Kollision verursacht und wird daher um fünf Startplätze zurückversetzt. In der Theorie wird also aus seinem zehnten Platz für das erste Rennen die 15. Startposition. Allerdings haben fünf von insgesamt 18 Piloten die Motoren in ihren Autos gewechselt, was jeweils eine Zurückversetzung ans Ende des Feldes zur Folge hat. Maßgeblich für die Anwendung der Strafen sind übrigens die Entscheidungen der Rennleitung, die mit nummerierten Dossiers veröffentlicht werden.
Und da sich sowohl Hugo Valente (Campos-Chevrolet) und Tom Chilton (ROAL-Chevrolet) im Qualifying vor Muller klassiert hatten, verliert der Citroen-Pilot zwar einerseits fünf Plätze, "gewinnt" aber durch die Rückversetzung von Valente und Chilton gleich wieder zwei Positionen hinzu. Er sollte das erste Rennen also von Rang 13 aus aufnehmen. Die weiteren Motorwechsel sind für ihn nicht relevant.
Für Gregoire Demoustier (Craft-Bamboo-Chevrolet) hält sich der Schaden durch den Motorwechsel ebenfalls in Grenzen. Er wäre ohnehin als 17. und damit Vorletzter losgefahren. Kurios: Weil sein Motorwechsel vor dem von drei Konkurrenten angemeldet wurde, profitiert Demoustier sogar von der Rückversetzung und müsste am Sonntag von Position 15 losfahren - obwohl er zunächst nach ganz hinten gestellt wird.
Nach ihm haben jedoch auch Rob Huff (Lada), Chilton und James Thompson (Lada) die Aggregate an ihren Autos wechseln lassen, sodass sie die Positionen hinter Demoustier einnehmen werden. Aufgrund eines doppelten Siegelbruchs wurde Thompson übrigens noch mit einer Geldstrafe in Höhe von 1.000 Euro belegt. Zudem wird der Lada-Fahrer im zweiten Rennen nochmals um drei Plätze zurückversetzt.
Und weil die Verwirrung noch nicht groß genug zu sein scheint: Nicht alle der genannten Motorwechsel gehen auf technische Defekte oder der Vorbeugung von Schäden zurück. Bei Chilton und Valente sind an diesem Wochenende modifizierte Chevrolet-Motoren im Einsatz, die von RML entwickelt wurden. Diese Aggregate sollen deutlich mehr Leistung bieten. Der Einstand ist geglückt: Beide fuhren in die Top 5.