Bei den Stadtrennen in Marrakesch und Vila Real soll nach dem Willen von Serienchef Ribeiro in der WTCC die neue Joker-Runde zum Einsatz kommen
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Francois Ribeiro, der umtriebige Serienchef der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC), hat weder Scheu vor Neuerungen noch davor, sich bei anderen Sportarten zu bedienen. In diesem Jahr übertrug er das Konzept des Team-Zeitfahrens von der Tour de France in die WTCC, und für das nächste Jahr übernimmt er mit der Joker-Runde eine Idee aus der Rallycross-WM.
"Die Joker-Runde funktioniert im Rallycross recht gut, warum sollte sie also bei Straßenrennen der WTCC nicht mehr Raum für Strategien eröffnen?", fragt sich Ribeiro. Bei der sogenannten Joker-Runde handelt es sich genau genommen um eine alternative Streckenführung auf einem Teil der Rennstrecke.
Diesen längeren oder langsameren Abschnitt müssen die Piloten in der Rallycross-WM einmal pro Rennen befahren. Der Zeitpunkt wann sie das tun, ist ihnen überlassen. So verschieben sich die Positionen während der Rennen ständig und die wahre Reihenfolge wird erst offensichtlich, wenn alle Fahrer ihre Joker-Runde gefahren haben.
Dieses Konzept soll nun in der WTCC auch im Rundstreckensport eingeführt werden - allerdings nur auf den beiden Stadtkursen von Marrakesch und Vila Real. "Dort sollte der Veranstalter die Möglichkeit haben, eine alternative Route anzubieten, die nicht auf Kosten der Sicherheit geht", sagt Ribeiro. In Vila Real könnte die andere Seite des Kreisverkehrs im letzten Streckenabschnitt zur Joker-Runde erklärt werden. Diesen Umweg hatte 2015 bereits der damalige Lada-Pilot Nick Catsburg genommen, um einer Kollision auszuweichen.
Allerdings steht die Einführung der Joker-Runde noch unter Vorbehalt. Zum einen muss die Kommission für Rennstrecken und Sicherheit der FIA ihr okay geben. Außerdem muss bei der Streckenabnahme im Vorfeld der Rennen festgestellt werden, dass die alternative Streckenführung kein Sicherheitsrisiko darstellt.