Rückblick auf die WTCC Katar 2015: Das erste WTCC-Rennen unter Flutlicht, der Abschied von Sebastien Loeb und die Titelentscheidung bei den Privatfahrern
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Nachdem das spektakuläre Stadtrennen in Macau seit 2005 das Saisonfinale der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) war, müssen die Organisatoren im Jahr 2015 einen anderen Austragungsort finden. Fündig werden sie in der Wüste Katars, auf dem rund 20 Kilometer vor den Toren der Hauptstadt Doha gelegenen Losail International Circuit.
Dort erwarten die WTCC-Piloten gleich drei Premieren. Es wird nicht nur zum ersten Mal in Losail gefahren, sondern auch erstmalig nach Sonnenuntergang in der Nacht. Eine imposante Flutlichtanlage mit 1.000 Masten sorgt für die notwendige Beleuchtung des Asphaltbandes. Außerdem finden die beiden Rennen erstmals in der Geschichte der WTCC an einem Freitag statt.
Wer geglaubt hatte, Jose-Maria Lopez (Citroen) würde es nach seinem vorzeitigen Titelgewinn ruhig angehen lassen, der wird in Losail eines besseren belehrt. Der alte und neue Champion bestimmt in den Trainings von Anfang an das Tempo und sicherte sich die Pole-Position: es ist die siebte in der WTCC-Saison 2015.
Was im ersten Rennen folgt, ist für den Argentinier "Business as usual". Nur unmittelbar nach dem Start muss sich Lopez gegen seinen Teamkollegen Sebastien Loeb verteidigen. Nachdem das erledigt ist, zieht er souverän davon und feiert nach zwölf Runden mit über sieben Sekunden Vorsprung seinen zehnten Saisonsieg. Mit Platz zwei sorgt Mehdi Bennani (SLR-Citroen) dafür, dass der Kampf um den Titel in der Privatfahrerwertung noch einmal spannend wird.
Im zweiten Rennen steht der junge Franzose John Filippi (Campos-Chevrolet) erstmals auf der Pole-Position der umgekehrten Startaufstellung. Doch diesem Druck halten seine Nerven offenbar nicht stand. Filippi legt einen Frühstart hin. Im Hinterfeld geraten kurz nach dem Start Nick Catsburg (Lada) und Stefano D'Aste (Münnich-Chevrolet) aneinander. Die Folge: Das Safety-Car rückt aus.
Nach dem Neustart greift Yvan Muller (Citroen) den führenden Filippi an. Der wehrt sich nach Kräften, fällt nach einer Berührung und einem Dreher aber zurück, ehe er seine Durchfahrtsstrafe wegen des Frühstarts antreten muss. Für Muller ist die Bahn damit frei. Er fährt zum sechsten Saisonsieg und sichert sich damit die Vize-Meisterschaft.
Hinter Qing-Hua Ma (Citroen) wird Norbert Michelisz (Zengö-Honda) Dritter und gewinnt damit den Fahrertitel bei den Privatiers. Die Teamwertung in dieser Klasse geht trotz den Plätzen zwölf und 13 von Tom Coronel und Tom Chilton an ROAL. Und damit ist die WTCC-Saison 2015 endgültig Geschichte.