Rückblick auf die WTCC-Rennen in Le Castellet im Jahr 2015: Citroen-Dominanz und eine hitzige Diskussion zwischen Jose-Maria Lopez und Tiago Monteiro
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Bei hochsommerlichen Temperaturen trifft sich die WTCC-Familie Ende Juni 2015 im südfranzösischen Le Castellet. Das Heimrennen von Citroen wird zu einem einzigen Triumph des französischen Herstellers, der nur von einer kleinen Diskussion nach dem zweiten Rennen getrübt wird. Aber der Reihe nach.
Schon in den Freien Trainings sind jeweils Citroen-Fahrer die schnellsten, in der zweiten Session ist es jedoch überraschend Qing-Hua Ma, der seine prominenten Teamkollegen hinter sich lässt. Im Qualifying setzt sich dann aber Sebastien Loeb durch und fährt auf die Pole-Position, die er im Gegensatz zum Vorjahr nicht am Grünen Tisch verliert.
Das erste Rennen am Sonntag wird dann zu einem Citroen-Markenpokal mit internationaler Beteiligung. Loeb fährt zu einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg und gewinnt erstmals zwei WTCC-Rennen in Folge. Die beiden WM-Rivalen Yvan Muller und Jose-Maria Lopez liefern sich dahinter einen erbitterten Zweikampf um Platz zwei, den Muller aber geschickt verteidigen kann. Ma komplettiert den Vierfacherfolg.
Im zweiten Rennen steht Mehdi Bennani (SLR-Citroen) in der umgekehrten Startaufstellung auf der Pole-Position, doch das ist für den Marokkaner offensichtlich etwas zu viel Druck. Ein fulminanter Frühstart und die darauf folgenden Durchfahrtsstrafe ruinieren sein Rennen. Davon profitiert zunächst Norbert Michelisz (Zengö-Honda), der das Rennen lange anführt.
Für Furore sorgt dann aber Weltmeister Lopez, der sich von Rang acht nach vorne kämpft. Dabei gerät er in Runde sieben im Kampf um Platz zwei mit Tiago Monteiro (Honda) aneinander. Die Autos der beiden berühren sich am Ausgang von Kurve 1, und Monteiro dreht sich ins Aus. Schuld an der Kollision will nachher keiner der beiden sein.
Lopez lässt sich bei seiner Aufholjagd von der Kollision nicht beeindrucken, geht zwei Runden vor dem Rennende am bis dahin Führenden Michelisz vorbei und gewinnt. Damit beendet der Argentinier seine Durststrecke von sechs Rennen ohne Sieg und schlägt im WM-Kampf gegen Muller, der Vierter wird, zurück. "Das war ein Sieg zum richtigen Zeitpunkt", meint Lopez.
In der Gesamtwertung der WTCC führte nach 14 von 24 Saisonrennen Lopez mit 282 Punkten und hatte nun wieder 39 Punkte Vorsprung auf Muller. Loeb belegte mit 208 Zählern Rang drei in der Meisterschaft.