Citroen-Pilot Yvan Muller stellt eine Runde auf dem Circuit Paul Ricard vor und erklärt die Schlüsselstellen und gute Überholmöglichkeiten
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An diesem Wochenende ist die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) zum dritten Mal auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet zu Gast, doch zum ersten Mal findet in Südfrankreich der Saisonauftakt statt. Wie in den vergangenen beiden Jahren fährt die WTCC eine 3,841 Kilometer lange Variante der Strecke, und wer wäre besser als Lokalmatador Yvan Muller (Citroen) geeignet, den Kurs vorzustellen. Los geht's!
"Nach dem Start beschleunigen wir bis in den fünften Gang und bremsen etwa 120 Meter vor Kurve 1, die wir im zweiten Gang durchfahren. Unmittelbar nach dem Scheitelpunkt wechselt man auf die rechte Seite, da man dort gute Traktion findet. Vor der zweiten Kurve schaltet man in den dritten Gang und anschließend vor Kurve 3 in der vierten Gang."
"In Kurve 3 ist es wichtig, an der linken Seite über den Randstein zu fahren. Man muss in Kurve 3 ein bisschen in Kurve 4 investieren. Die ist sehr wichtig, denn anschließend folgt die Mistral-Gerade. Gefahren wird Kurve 4 im zweiten Gang, aber dann schaltet man schnell hoch in den dritten, vierten, fünften und sechsten Gang. Vor Kurve 5, der Signes, erreicht man rund 220 km/h."
Signes ist für Muller die schönste Kurve
"Die Signes ist für mich die wahrscheinlich schönste Kurve der Strecke, denn sie ist sehr schnell, und im Anschluss muss man gleich für Kurve 6 in die Eisen steigen. In dieser Doppel-Rechtskurve Beausset geht es ein wenig bergab, und die Kurve hängt leicht nach außen. Mit frischen Reifen geht die Signes voll, und dann muss man vor Beausset bis in den dritten Gang herunter schalten."
"Das ist eine schwierige Kurve, denn es sind eigentlich zwei Kurven in einer. Dort kann leicht das Hinterrad stehen bleiben. Du musst in Kurve sechs im Scheitelpunkt mit fast dreiviertel des Autos auf dem Randstein fahren, damit du auf der richtigen Seite der Strecke bleibst und Kurve 7 richtig anfährst."
"Das ist eine weitere schwierige Kurve, denn sie ist erst offen, macht dann zu und schließlich wieder auf. Dort fährt man im dritten Gang, schaltet dann vor Kurve 8 in den vierten und für Kurve 9 wieder zurück in den dritten. Dort muss man lange an der linken Seite bleiben und am Ausgang ein wenig investieren, damit man für Kurve 10 in der richtigen Position ist. Die ist eine der langsamsten Kurven der gesamten Saison und wird im zweiten Gang gefahren."
Wo Muller 2015 die Pole-Position verlor
"Diese Kurve hat mich im vergangenen Jahr die Pole-Position gekostet. Bis Kurve 9 war ich schneller als Sebastien Loeb, aber danach war er schneller. In diesem Jahr werde ich versuchen, den gleichen Fehler nicht ein zweites Mal zu machen. Die Traktion am Ausgang macht diese Kurve so schwierig."
"Dann schaltet man in den dritten und vierten Gang und passiert die Start-Ziel-Linie im fünften. Paul Ricard ist eine kurze Strecke, die aber dennoch Spaß macht. Ich würde allerdings lieber von Kurve 2 direkt zu Kurve 5 fahren, so wie es früher war."
Yvan Mullers beste Stelle zum Überholen: "Kurve 1 oder Kurve 10, aber wenn der Fahrer vor dir einen Fehler macht, ergibt sich auch in Kurve 6 eine Möglichkeit."