Die Verfolger des WM-Führenden Jose-Maria Lopez müssen hoffen, dass der Citroen-Pilot bei den Rennen der WTCC in Moskau wie im Vorjahr strauchelt
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Mit den Rennen auf dem Moscow Raceway endet an diesem Wochenende zwar erst die erste Hälfte der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) 2016, doch für die Verfolger des WM-Spitzenreiters Jose-Maria Lopez (Citroen) ist es bereits fünf vor zwölf. Nach seinem Doppelsieg vom Nürburgring liegt der Argentinier satte 69 Punkte vor dem zweitplatzierten Tiago Monteiro.
Der Portugiese und seine Honda-Teamkollegen Rob Huff und Norbert Michelisz können daher in Russland nicht nur auf die eigene Stärke vertrauen, sondern müssen auch auf Fehler oder Probleme bei Lopez hoffen, wenn sie den Rückstand auf den zweimaligen WTCC-Champion spürbar reduzieren wollen.
Doch Lopez selbst macht seinen Rivalen Hoffnung und erwartet: «Wir werden Probleme haben. Moskau war für Yvan (Muller, Teamkollege; Anm. d. Red.) immer einer gute Strecke. Er mag sie sehr, während es für mich die einzige schwierige Strecke ist." Im vergangenen Jahr verpasste Lopez in Moskau einen Sieg und blieb im zweiten Rennen nach einem Fehlstart und einer Durchfahrtsstrafe zum einzigen Mal in der gesamten Saison 2015 ohne WM-Punkte.
Können die Honda-Piloten Lopez stoppen?
Auch 2016 sind die Voraussetzungen für Lopez nicht ideal. Nach der neuesten Anpassung der Kompensationsgewichte gehen die Honda Civic in Moskau nur noch mit 30 Kilogramm Ballast an den Start und sind damit 50 Kilogramm leichter als die Citroen C-Elysee. Auf dem 3,931 Kilometer langen Moscow Raceway mit seinen vielen engen Kurven und dem aggressiven Asphalt dürfte das ein deutlicher Vorteil sein. Und wie gut das Auto auf engen Kursen ist, hatte Honda in Marrakesch eindrucksvoll demonstriert.
Für Monteiro geht es in Moskau auch darum, den schweren Unfall aus dem Eröffnungsrennen auf dem Nürburgring zu verarbeiten, der ihn nicht nur den Sieg kostete, sondern auch schwere Prellungen zufügte. "Ich spüre die Nachwirkungen des Unfalls immer noch ein wenig, aber seit Samstag trainiere ich wieder voll und werde in Russland zu 100 Prozent fit sein", verspricht der Portugiese.
Im Mittelpunkt wird in Russland naturgemäß auch Lada stehen, für die der Lauf in Moskau das Heimrennen ist. Daher wollen Gabriele Tarquini, Hugo Valente und Nick Catsburg mindestens an die Vorstellung des Teams aus dem vergangenen Jahr anknüpfen. 2015 war der damalige Lada-Pilot Rob Huff im zweiten Rennen als Zweiter auf das Podium gefahren.
James Thompson wieder für Münnich am Start
Im Lager der Privatfahrer will Tom Coronel (ROAL-Chevrolet) die Enttäuschung vom Nürburgring verarbeiten, wo im Eröffnungsrennen ein Reifenschaden sein Rennwochenende beendete. Der Niederländer hofft darauf, auch in Moskau mit den beiden SLR-Citroens von Tom Chilton und Mehdi Bennani um den Sieg in der WTCC-Trophy zu kämpfen. Für Münnich sitzt zum dritten Mal in dieser Saison James Thompson am Steuer des Chevrolet Cruze.
Moskau ist zum vierten Mal in Folge Austragungsort eines WTCC-Rennwochenendes - in diesem Jahr aber nur als Notlösung. Ursprünglich hatte die Serie im März die Saison auf der Formel-1-Strecke von Sotschi eröffnen wollen. Nachdem man sich mit den dortigen Organisatoren aber nicht einig werden konnte, sprang erneut der Moscow Raceway ein. Erfolgreichster Fahrer auf der 80 Kilometer westlich der russischen Hauptstadt gelegenen Strecke ist Yvan Muller, der zweimal dort gewinnen konnte.
Der Zeitplan in Moskau:
Freitag, 10. Juni:
11:30-12:00 Uhr Testsession
Samstag, 11. Juni:
08:00-09:30 Uhr Erstes Freies Training
10:30-11:00 Uhr Zweites Freies Training
13:00-15:00 Uhr Qualifying
15:00-15:30 Uhr MAC3
Sonntag, 12. Juni:
11:15-11:45 Uhr Eröffnungsrennen (16 Runden)
12:30-13:00 Uhr Hauptrennen (17 Runden)
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