Jose-Maria Lopez feiert im ersten Rennen der WTCC von Schanghai einen ungefährdeten Erfolg und beschert Citroen damit vorzeitig den Herstellertitel
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Souveräner Start-Ziel-Sieg für Jose-Maria Lopez (Citroen) im ersten Rennen der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) in Schanghai. Von der Pole-Position fuhr der amtierende Weltmeister zu seinem achten Saisonsieg und machte damit einen weiteren Schritt in Richtung Titelverteidigung. Seine Teamkollegen Yvan Muller und Sebastien Loeb komplettierten einen weiteren Dreifacherfolg von Citroen, womit der französische Hersteller vorzeitig den Herstellertitel gewann. Während das Rennen an der Spitze unspektakulär verlief, ging es im Mittel- und Hinterfeld mächtig rund.
Den ersten brenzligen Moment gab es schon beim Start, als Qing-Hua Ma (Citroen) von Platz zwei und Hugo Valente (Campos-Chevrolet) von Platz zehn nicht vom Fleck kamen. Den Hindernissen konnten jedoch alle Konkurrenten ausweichen. In Kurve 2 brach dann aber das Chaos aus. Tom Coronel (ROAL-Chevrolet) bekam einen Schlag von hinten und drehte daraufhin John Filippi (Campos-Chevrolet) um.
Das führte zu einer verhängnisvollen Kettenreaktion. Tom Chilton (ROAL-Chevrolet) fuhr auf Tiago Monteiro (Honda) auf und drehte den Portugiesen um. Dabei wurde Chiltons Auto an der Front stark beschädigt. Wenige Meter weiter kollabierte die rechte Hinterradaufhängung an Coronels Auto, der Chevy des Niederländers kam auf dem Hinterrad aufgebockt mitten auf der Straße stehen.
Unabhängig davon gerieten am Ausgang von Kurve drei auch Rob Huff (Lada) und Gabriele Tarquini (Honda) aneinander. Beide berührten sich seitlich, wobei die linke Hinterradaufhängung des Ladas brach. Als sich das Chaos gelichtet hatte, waren mit Coronel, Chilton, Huff, Filippi und Tarquini fünf der 17 Starter ausgefallen, womit das Feld innerhalb der ersten Runde um fast ein Drittel dezimiert wurde.
Da Coronels Auto die Strecke blockierte, blieb der Rennleitung nichts anderes übrig, als das Safety-Car auf die Strecke zu schicken. Dadurch verlängerte sich die Renndistanz von 14 auf 16 Runden, nach dem fünften Umlauf wurde das Rennen wieder freigegeben. Nach dem Neustart setzte sich Lopez rasch von seinen Vorfolgern ab und fuhr ungefährdet dem Sieg entgegen. Muller und Loeb behaupteten ebenfalls ihre Positionen, womit der Renneinlauf auf den ersten drei Positionen auch dem Stand in der WM-Wertung entspricht.
Nick Catsburg (Lada) bestätigte seine gute Leistung aus dem Qualifying und kam als Vierter ins Ziel. Fünfter wurde Mehdi Bennani (SLR-Citroen), der damit auch die Privatfahrerwertung gewann. Auf Rang sechs lag lange Zeit Nicolas Lapierre (Lada), obwohl sein Auto bei der Kollision in der Startrunde am Heck beschädigt worden war. In der Schlussphase musste sich der Franzose allerdings Norbert Michelisz (Zengö-Honda) geschlagen geben.
Monteiro, Valente und Stefano D'Aste (Münnich-Chevrolet) komplettierten die Top 10. Mehr als diese zehn Fahrer sahen auch nicht die Zielflagge, nachdem Ma und Gregoire Demoustier (Craft/Bamboo-Chevrolet) ihre Autos im Laufe des Rennens mit technischen Problemen abstellen mussten.