Weg mit den bisherigen Stammpiloten, her mit neuen Fahrern: Serienchef Francois Ribeiro riet dem Lada-Werksteam, sich in der WTCC-Saison 2015 besser aufzustellen
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James Thompson wurde ausgemustert. Inzwischen ist auch Michail Koslowskii nicht mehr dabei. Einzig Rob Huff verbleibt von dem Fahrertrio, mit dem das russische Lada-Werksteam in die WTCC-Saison 2015 gestartet ist. Und das hat auch einen Grund. Denn die Mannschaft um Teamchef Wiktor Schapowalow will mit dem neuen TC1-Vesta nach vorn kommen und braucht daher schnelle Fahrer.
Eben solche hat Lada - mit Ausnahme von Ex-Champion Huff - bisher nicht gehabt, meint WTCC-Serienchef Francois Ribeiro. Deshalb habe er Schapowalow geraten, seinen Fahrerkader zu überdenken. "Ich bin am Hungaroring zu Wiktor und fragte ihn: Was hast du von Thompson? Vielleicht bin ich blind, aber ich meine, er bringt Lada rein gar nichts." Das stimmte den Lada-Teamchef offenbar nachdenklich.
Denn schon am Vorabend der Rennen am Hungaroring trennte sich Lada plötzlich von Thompson, der aufgrund von Zahnschmerzen (so die offizielle Version) nicht an den Wertungsläufen teilnehmen konnte. Am Nürburgring wurde der Brite durch den Niederländer Jaap van Lagen, der auch in Moskau an den Start geht, ersetzt. Und sehr wahrscheinlich kehrt Thompson nicht mehr ins Lada-Cockpit zurück.
Koslowskii scheint nun das gleiche Schicksal ereilt zu haben. Der einzige russische Rennfahrer in der WTCC wurde just vor seinen Heimrennen in Russland vor die Türe gesetzt. Wohl auch auf Initiative von Serienchef Ribeiro. Er sagte am Nüburgring: "Lada muss sich jetzt fragen: Brauchen wir einen russischen Fahrer? Oder brauchen wir drei Topfahrer, um nach vorn zu kommen? Das ist die Realität."
Und wieder reagierte Lada: Nick Catsburg, ein niederländischer Landsmann van Lagens, sitzt in Moskau statt Koslowskii im dritten Lada. Und dass der Russe im Saisonverlauf ins Team zurückkehrt, gilt ebenfalls als unwahrscheinlich. Zumal Lada noch am Hungaroring einige Piloten hat testen lassen, darunter den vielversprechenden Argentinier Nestor Girolami, der noch 2015 sein WTCC-Debüt geben soll.