Bei Citroen lautet das Motto für den Slovakiaring "Schadensbegrenzung": Erst wenn ab Ungarn das Kompensationsgewicht greift, wollen die Franzosen richtig angreifen
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Beim Saisonauftakt der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) in Le Castellet musste sich Citroen zum ersten Mal seit langer Zeit einem Gegner geschlagen geben - zumindest in der Gesamtbilanz. Denn Honda fährt (wenn auch nur mit einem Punkt) Vorsprung in der Herstellerwertung zur zweiten Saisonstation an den Slovakiaring (15. bis 17. April). Und Yvan Muller erwartet, dass er und seine Markenkollegen auch dort einen schweren Stand gegen die Konkurrenz des japanischen Werksteams haben wird.
Muller richtet daher schon seinen Blick auf das dritte Rennwochenende der Saison auf dem Hungaroring und sagt: "Ich habe das Gefühl, dass unsere Saison erst in Ungarn so richtig beginnt. Dort müssen wir eine starke Leistung zeigen und die Punkte gutmachen, die wir in der Frühphase der Saison verloren haben."
Ab der dritten Saisonstation wird erstmals das Kompensationsgewicht neu berechnet, und sollte Honda in der Slowakei eine ähnlich starke Leistung wie in Frankreich zeigen, dürften den Civics in Ungarn einige Kilos aufgehalst werden. Aktuell fährt nur Citroen mit dem vollen Kompensationsgewicht von 80 Kilogramm, während die Konkurrenten keinen Erfolgsballast im Auto haben.
Dieser Gewichtsunterschied dürfte sich auf dem Slovakiaring noch stärker als beim Saisonauftakt auswirken, erwartet zumindest Muller. "Auf den 3,841 Kilometern von Le Castellet hat und der Ballast schätzungsweise eine Sekunde gekostet. Auf sechs Kilometern sollte die Pole-Position damit außer Reichweite sein, zumindest in der Theorie", sagt der WTCC-Rekordchampion.
Auch Teamkollege Jose-Maria Lopez, der in Le Castellet trotz des Gewichtsnachteils auf die Pole-Position und zum Sieg im Hauptrennen gefahren war, rechnet damit, dass eine Wiederholung dieser Vorstellung in der Slowakei schwierig wird. "Mit Ausnahme der Nordschleife ist das die längste Strecke des Jahres, und in den schnellen Abschnitten werden die Reifen leiden", sagt er über den 5,922 Kilometer langen Slovakiaring.
Muller glaubt indes, dass Citroen wieder seine unangefochtene Position als Platzhirsch in der WTCC einnehmen wird, sobald auch die Konkurrenz Gewicht einladen muss. "Wir haben uns über den Winter gesteigert und haben offensichtlich besser gearbeitet als unsere Konkurrenten, denn wir sind immer noch vorne", stellt der Franzose fest.