Zanardi bei den Paralympics: "Wie beim Kuchenbacken"

, 04.09.2012

Der frühere WTCC-Pilot Alessandro Zanardi stellt sich einer neuen sportlichen Herausforderung und peilt bei den Paralympics in London eine Medaille an

Nur noch einmal schlafen. Dann kann Alessandro Zanardi wieder einmal Geschichte schreiben. Am Mittwoch bestreitet der Italiener nämlich sein erstes Rennen bei den Paralympics. Und das an einem ihm wohlbekannten Ort: Schauplatz für Zeitfahren, Straßenrennen und Teamwettbewerb ist Brands Hatch, wo Zanardi auch mit der WTCC unterwegs war. Nun kehrt er mit dem Handfahrrad zurück.

Gleich dreimal stellt er sich dann der Konkurrenz: Beim Zeitfahren (5.9.) und beim Straßenrennen (7.9.) verfolgt der 45-Jährige seine eigenen Interessen und erhofft sich jeweils eine Medaille. Beim Teamwettbewerb (8.9.) möchte er gemeinsam mit seinen italienischen Landsleuten noch einmal nachlegen. Viele Motorsport-Fans rund um den Globus werden ihn dabei ganz genau verfolgen.

Und Zanardi macht keinen Hehl aus seinen Ambitionen: "Ich habe viel Respekt vor meinen Rivalen. Ich reise aber in dem Glauben nach London, dort gut abschneiden zu können", wird der ehemalige WTCC-Pilot von 'motorsportretro.com' zitiert. "Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich nicht denke, eine Medaille holen zu können. Und wenn mir das nicht gelingt, geht das Leben trotzdem weiter."

Die Vorzeichen sind jedenfalls gut: In den vergangenen Wochen und Monaten hat Zanardi fleißig trainiert und auch einige Erfolge bei Marathon-Veranstaltungen eingefahren. Und den Kurs in Brands Hatch kennt er aus seiner aktiven Zeit im Motorsport noch wie aus dem Effeff. "Natürlich", wie er anmerkt. "Das sollte eigentlich ein Vorteil sein. Das habe ich zumindest geglaubt", erklärt Zanardi.

"Als wir schließlich dort testeten, kapierte ich ziemlich rasch, dass ein Rollstuhl doch etwas ganz Anderes ist als ein Rennwagen. Es ist halt wie beim Kuchenbacken. Die Zutaten sind anders, doch die Herangehensweise ist gleich", sagt Zanardi über das Handfahrrad-Fahren. "Es ist Motorsport, aber auf andere Weise. Es ist ein niemals enden wollendes Streben, es genau auf den Punkt zu kriegen."

Genau darauf hat es Zanardi abgesehen, wenn er am Mittwoch, am Freitag und am Samstag auf die Strecke geht. Und er selbst zeigt sich fasziniert davon, dass ihn das Schicksal bis hierhin gebracht hat.: "Für einen kurzen Augenblick habe ich mich vor dem Aufbruch nach London dabei ertappt, wie ich über alles nachdachte, was ich bisher gemacht habe", meint er. "Ich bin wirklich ein Glückspilz."

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